Peter Wenger

close behind

13.3. —
24.5.1999

1999 wurde in den Räumen der Shedhalle eine grosse Einzelausstellung eines Künstlers aus der Region eingerichtet: am 12. März wurde Peter Wenger. close behind eröffnet, eine Ausstellung, die in Fotografie, Projektionen und Videos in sehr eindrücklicher Weise das Menschenbild ins Blickfeld rückte.

Die Ausstellung war — in unterschiedlicher Anordung vom 13.März—5. April und vom 17.April—24. Mai 1999 zu sehen.

Die besonders empfindliche, verletzliche und intime Nackenpartie war zentrales Bildmotiv, beiläufig fotografisch gebannt: Fremden, mitten im Alltag, beim Flanieren, sich konspirativ von hinten genähert, in die Nacken gesessen, dicht, Aufspüren?, Nachspüren, ein Foto gemacht — als Jäger und Sammler. Waren im vorderen Raum der Shedhalle Gruppen von Fotografien lebensgrosser Neckspots platziert, eine den Betracher ins Leere stellednde Piazza evozierend, schob sich der Betrachter im nächsten Raum vorsichtig durch ein «Kreuzfeuer aus Projekorstrahlen, geriet immer wieder in deren greellfarbenes Licht, wurde geblendet und unversehens fühlte er sich beobachtet, ja ins Visier genommen. Im dritten Saal dagegen zeigte eine wandfüllende Diaprojektion zwei Paar Füsse beim Gang über Asphalt — natürlich von hinten. Begingen wir diesen Raum so traten wir unvermittelt als Schatten in dieses Bild und reihten uns … ein in die lange Prozession von Menschen, die anonym über diesen Planeten wandeln — den Blick fest im Nacken des Vordermanns», hiess es in der Neuen Zürcher Zeitung über die vielfach sehr gut besprochene Ausstellung.

Peter Wenger. close behind blieb, in den übrigen Räumen wurden vom 17. April bis 24. Mai 1999 die Gemälde und Fotografien der ersten Ausstellung durch Skulpturen und Konstruktionen von Harald Braun und Harald F. Müller ersetzt.
Text von Andreas Baur

Kurator*in: Andreas Baur