Harald Braun / Harald F. Müller
17.4.
—
24.5.1999
Skulptur. Installation
Zwei Einzelausstellungen der beiden deutschen Künstler Harald Braun und Harald F. Müller.
«Die Kunst der Kunst ist es, nicht Erwartungen zu erfüllen, sondern zu überraschen. Das gelingt Harald F. Müller gleich am Eingang des Kunsthauses Baselland monumental», schrieb Siegmar Gassert in der Dreilandzeitung. «Auf ein metallenes Baugestänge hat er raumsperrig eine Lastwagenplane gespannt. Caracas steht da wie eine Filmleinwand im Open-air-Kino. Zu sehen ist ein statisches Schwarzweissbild grober Raster, Lichtgezerre … jede Identifizierbarkeit wird gemieden. Das Bildmaterial war vorher genutzte Vorlage eiens Konzerns, wo es in der Werbung nicht um inhaltliche Bestimmung, sondern um anonyme Aufmerksamkeit ging.»
Harald Braun nannte der Kritiker einen Ästhetikakrobaten, dessen ausgesetztes Rudel Würfel — massiger Beton und weiche Materialien kombinierend — tiefliegende Geheimnisse um seine zementierte Lebendigkeit barg. Stoffe und Felle zogen im Widerpart zum Beton sanftmütig an; nicht Sublimes wurde gepriesen, vielmehr Alltagsgeschmack aus dem Kaufhaus um die Ecke.
Am 6. Mai hielt Harald Braun im Kunsthaus seine dreizehnte Rede seit 1993, eine vom Künstler eigenständig entwickelte Ausdrucksform, die er mit gleicher Sorgfalt konzipiert und umsetzt, wie eine Einzelausstellung. Aus diesem Anlass wurden im Christoph Merian Verlag, Basel, alle bisher gehaltenen Reden in einem illustrierten Buch publiziert, das im Buchhandel und im Kunsthaus erhältlich ist.
Text von Andreas Baur