NB—New York_Berlin
18.1.
—
2.3.2003
Emmanuelle Antille_Nic Hess
In coooperation with the ministery of culture (BAK), the Kunsthaus Baselland exhibits the latest works of the elected scholarship-holders of the federal artist-studio 2002. Emmanuelle Antille (1972), who lives in Lausanne, can look back on a year in Berlin, the artist Nic Hess (1968) from Zurich spent the last year at the PS 1 in New York.
Seit 1997 arbeitet Emmanuelle Antille mit Serien von Video-Installationen, in welchen Realität und Traum, Fiktion und Wirklichkeit ineinandergleiten und sich überlappen.
Ihr neuestes Projekt, welches unter dem Titel Angels Camp (2001—2003) sowohl Film, Installation, Fotografie und Objekt als auch Text und Musik (von Honey for Petzi) vereint, basiert auf einer in einem kleinen Dorf angesiedelten, fiktiven Geschichte. Gedreht im Zeitraum eines Jahres in der ländlichen Region der Broye, erzählt die Saga Geschichten einzelner Bewohner jener Gegend. Ihre Träume und vermeintlichen Schicksalsbestimmungen vermischen sich mit dem fiktionalen Ort: Angels Camp. Dem Rezipienten wird ein düsteres, befremdlich wirkendes Universum vorgeführt, in welchem sich teils magische, teils gewalttätige Szenen abspielen, woraus eine neue Realität zwischen Traum und Wirklichkeit entsteht. Unter dem Titel Angels Camp — First Songs lädt die Installation im Kunsthaus Baselland ein zu einem ersten Eindringen hinter die Kulissen jenes Universums. Sie präsentiert sich als Vorschau zur Präsentation der Künstlerin im Schweizer Pavillon an der diesjährigen Biennale in Venedig, welche die einzelnen Elemente von Angels Camp zu einem Ganzen zusammenfügt.
Text von Sabine Schaschl
Ausgangspunkt der Werke von Nic Hess ist die Welt der Kommunikation von Konsumgütern. Mit universal lesbaren Logos und Icons von Industriemarken generiert der Künstler Wandbilder und Installationen, welche ihren rein funktionalen Wert als Bildzeichen durch Summieren, Aufsplittern und Zusammenstellen mit teils kontradiktorischen, teils artfremden Alter egos aufheben.
In den späten 80er-Jahren mutierten die visuellen Icons verschiedener Handelsmarken zu Metaphern für bestimmte Wertvorstellungen und begannen, ein Eigenleben zu entwickeln. Diese Wertverschiebung greift der Künstler auf und nutzt beide Qualitäten — visuelles Erkennungszeichen und Metapher — zur Kreation neuer Geschichten. Nach wie vor bezeichnen die Geschichten zwar ein spezifisches Produkt und seine Symbolik; oft gehen sie jedoch weit darüber hinaus und lassen alternative Erzählungen plausibel erscheinen. Der Künstler inszeniert die Werkschau im Kunsthaus Baselland als Tagebuch eines Stipendiaten.
Text von Sabine Schaschl