Kilian Rüthemann

Run. Part One / Part Two

Jahresaussenprojekt

23.1. —
31.12.2015

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Kilian Rüthemann, Part Two, 2015. Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2015. Foto: Serge Hasenböhler
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Kilian Rüthemann, Part One, 2015. Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2015. Foto: Serge Hasenböhler

Der aktuell wieder in Basel tätige Kilian Rüthemann hat in den letzten Jahren mit zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland durch seinen speziellen Umgang bzw. Einsatz von Materialien immer wieder von sich reden gemacht. Oftmals führt er das Material an dessen spezifische Grenzen und ermöglicht so eine neue Erfahrung mit demselben. Beim Jahresprojekt 2015 für das Kunsthaus Baselland geht Rüthemann seinem anhaltenden Interesse für Aggregatzustände von Mineralien und generell von Materialien weiter nach.

Part One: Die grosse Plane an der Aussenfassade präsentiert sich im ersten Moment wie eine Werbefotografie und erinnert unweigerlich an geschmolzene Schokolade — und doch irritiert vieles an dieser vom Künstler initiierten Situation. Run nennt Rüthemann die Arbeit, die im April 2015 durch eine weitere auf dem Vorplatz des Kunsthauses ergänzt werden wird und die sein Interesse unterstützt, der Viskosität von vermeintlich sehr unterschiedlichen Materialien und Stoffen nachzugehen.

Für Part Two zeigt Kilian Rüthemann nun auf dem Vorplatz des Kunsthauses Baselland den zweiten Teil seiner Ausstellung Run. In Bezug zur Fotografie an der Aussenfassade legt er Bahnen aus Asphalt, die wie ausgerollte Teppiche den Aussenraum strukturieren. Die sich anschmiegenden Formen entlocken dem zähen Material seine immanente Liquidität und verleihen der Arbeit ein sinnliches Moment.

Die beiden Interventionen greifen Rüthemanns anhaltendes Interesse im Umgang mit alltäglich bekannten Materialien auf. Dabei interessieren ihn besonders auftretende Veränderungen, die durch unterschiedliche Zustände entstehen und eine neue Sicht auf die uns umgebenden Situationen ermöglichen.

Bei Rüthemann sind es immer wieder Arbeiten, mit denen er Qualitäten, aber auch Möglichkeiten von gewöhnlichen und uns somit bekannten Materialien prüft, hinterfragt und dieselben teilweise an ihre eigenen Grenzen führt. Das Material wird oftmals von ihm in einen Zustand gebracht, in welchem es in einer bestimmten Art und Weise selbst agiert und sich in eine Form bringt. So ist es bei Rüthemann gerade dieses Nebeneinander von präzise geplanten Eingriffen oder Handlungen, die offene, zufällige und damit auch neuartige Resultate ermöglichen.
Text von Ines Goldbach

Kurator*in: Ines Goldbach