Brígida Baltar
13.4.
—
16.6.2002
Brígida Baltar begann im Jahre 1996 mit dem Sammeln von Dingen — eigentlich müsste man sagen mit dem Sammeln von Materien — die gar nicht gesammelt werden können, wie beispielsweise Luft, Nebel und Meeresbriesen. Einer der faszinierenden Momente an diesem, aus einem persönlich existentiellen Impuls heraus generierten, künstlerischen Konzept liegt im Versuch, das Unfassbare fassbar zu machen.
Der Ansatzpunkt trifft sich generell mit Wunschvorstellungen und Sehnsüchten der RezipientInnen, wobei eine geistige Schleuse geöffnet wird, die sich mit der individuellen Einbildungskraft koppelt. Das geistige ‹Auftun›, das ‹sich Öffnen› ist ein Bestandteil der Sammelaktivitäten, welche die Künstlerin grösstenteils alleine und mit speziell dafür produzierten Glasgefässen und einem für diese geschaffenen Rucksack aus Luftblasenfolie durchführt. «By exploring the borderline of materiality and immateriality, she creates a dialog between the transparent and opaque, between the wide horizons of an indefinite landscape and her own delicate, small body movements within it», schreibt Ania Corcilius. Die intimen performativen Momente hält die Künstlerin mittels Fotografien und Videos fest. Sie sind die einzigen Spuren jener Augenblicke, die von einer besonders existentiell empfundenen Gegenwart zeugen.
Text von Sabine Schaschl