Bianca Pedrina
24.1.2014
—
18.1.2015
Cloud Atlas
Jahresaussenprojekt
Pressespiegel (Auswahl)
Im Rahmen des Jahresprojekts 2014 zur Gestaltung der Aussenfassade des Kunsthauses Baselland wurde die Basler Künstlerin Bianca Pedrina zu einem Beitrag eingeladen, den grossen Aussenbanner des Kunsthaus Baselland für rund ein Jahr zu bespielen.
Die grossformatige Arbeit Cloud Atlas ist Teil einer Fotostrecke, welche die Künstlerin anlässlich des Projekts 100 Jahre Meret Oppenheim. Das Geheimnis der Vegetation (2013) in Basel letzten Sommer entwickelt hat. Bianca Pedrina setzt sich dabei mit der Frage auseinander, inwieweit Fotografien Verlässlichkeit und Echtheit vermitteln können, in einer Welt, wie es die Künstlerin formuliert, in der ein jeder von einer ungeheuer grossen ständigen Bilderflut begleitet wird.
Das Werk Cloud Atlas geht eben jener Frage der Künstlerin nach, wie ein Werk die Eigenheiten des Mediums Fotografie und somit den Zusammenhang zwischen Abbildung und Realität thematisieren kann. Eben dies wird in dem Werk Cloud Atlas aufgegriffen: Es zeigt die Abbildung eines Stücks Himmel. Darin, wie es die Künstlerin beschreibt, ist eine einsame Wolke zu sehen, umgeben von zarten, sich gerade auflösenden Kondensstreifen sowie zwei bunten Hexagonen — Reflexionen von der Kameralinse der Künstlerin. Diese sogenannten ‹lens flares› werden als malerisches Moment in die Fotografie eingebracht, als eine Art ‹additives Werkzeug› innerhalb der getreuen Abbildung der Realität. Wir erfahren in dieser Arbeit die Gleichschaltung von Informationen, die in jenem speziellen Moment vorhanden, aber nicht in all seinen Facetten sichtbar ist, und werden vor die Wahl gestellt, was wir selbst gerne als Realität akzeptieren möchten.
Bianca Pedrina setzt sich in ihrem fotografischen Werk oftmals mit dem Vorgang der visuellen Wahrnehmung auseinander. Oft ist es die Architektur und ihre Geschichte, der sie formal und inhaltlich nachspürt. Zentral für ihre Arbeit ist die Frage nach der Beziehung zwischen dem Betrachter und seiner unmittelbaren Umgebung und dem Wahrheitsanspruch an die Fotografie im Allgemeinen.
Text von Ines Goldbach